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Writer's pictureDora Besenyei

Vitamin D - Das Sonnenvitamin

Vitamin D oder auch als Sonnenvitamin bezeichnet, ist das einzige Vitamin, das selbst in unserem Körper aus Vorstufen gebildet werden kann. Wusstest du, dass man in den Sommermonaten bereits bei einem Aufenthalt von 15 bis 25 Minuten in der Sonne jene Menge an Sonnenbestrahlung bekommt, aus der der Organismus ausreichend aktives Vitamin D herstellen kann? Im Gegensatz dazu ist es allerdings schwierig, aus der Ernährung die benötigte Menge an Vitamin D zuzuführen, da nur bestimmte Lebensmittel gute Vitamin-D-Lieferanten sind.


Was ist mit dem Solarium?

Um gleich die Frage zu beantworten, ob man in den Wintermonaten öfter ins Solarium gehen sollte, um den Vitamin-D-Bedarf zu decken: Nein! Damit die Haut Vitamin D synthetisieren kann, ist eine bestimmte Wellenlänge in Form von UVB-Strahlung nötig. In Solarien wird aber diese UVB-Strahlung zum großen Teil herausgefiltert, da sie Sonnenbrand verursacht. Das Deutsche Bundesamt für Strahlenschutz empfiehlt aufgrund des erhöhten Risiko für die Entstehung von Hautkrebs daher nicht, natürliches Sonnenlicht mit Solarium zu ersetzen.





Vitamin D ist nicht einfach Vitamin D

Als Vitamin D werden eine Reihe unterschiedlicher Verbindungen bezeichnet, von denen die bedeutendsten Cholecalciferol (D3) und Ergocalciferol (D2) sind. Die wichtigste Funktion erfüllt Vitamin D in Form von Cholecalciferol (D3) in der Calciumhomöostase in unserem Körper:

Wenn der Blutcalciumspiegel niedrig ist, wird im Körper vermehrt Parathormon (ein zentraler Spieler in der Calciumhomöostase) freigesetzt, welches die D3 Bildung in der Niere fördert. Die gesteigerte D3 Bildung bewirkt dann eine erhöhte Calciumaufnahme im Darm, wodurch dem Körper mehr Calcium zur Verfügung steht.

Umgekehrt kann aber Vitamin D3 die Sekretion von Parathormon hemmen: wenn der Calciumspiegel im Blut viel zu hoch ist, bremst D3 die vermehrte Ausschüttung von Parathormon und verhindert dadurch indirekt die unnötige Calciumresorption im Darm.



Wieso ist die Steuerung der Calciumaufnahme so wichtig?

Das Knochengewebe ist unter ständigem Auf- und Abbau, welches vom Blutcalciumspiegel abhängig ist:

Bei Calciummangel im Blut wird dem Knochen vermehrt Calcium und Phosphat entzogen, um das Defizit auszugleichen, dadurch wird also das Knochen demineralisiert.

Bei einem ausreichend hohen Calciumspiegel ist der Einbau von Calcium und Phosphat in den Knochen - also die Mineralisation - gesichert.


Wir sehen also, wie große Rolle Vitamin D3 in der Regulation der Knochenmineralisation spielt. Bei einem Vitamin D Mangel werden die Knochen unzureichend mineralisiert, wodurch es bei wachsendem Organismus als Folge zu Rachitis führen kann. Bei Rachitis werden die Knochen weich und deformiert, die Krankheit ist auch anhand des sog. O-Beinen erkennbar. Bei Erwachsenen hat Vitamin D Mangel genauso schwere Folgen und kann die Entstehung von Osteomalazie (Erweichung von Knochen) stark begünstigen.


Was kann Vitamin D noch?

Eine ausreichende Vitamin D Versorgung ist allerdings nicht nur für die gesunde Entwicklung und Erhaltung der Knochen notwendig, sondern es wurden in den letzten 10 Jahren weitere Zielorgane gefunden, wo Cholecalciferol (D3) an den Zellen andockt und dort Prozesse auslöst. So beeinflusst beispielsweise D3 die Insulinausschüttung in der Bauchspeicheldrüse, in der Muskulatur hat es einen direkten Effekt auf den Calcium-Transport, also auf die Reizweiterleitung und Kontraktion der Muskelfaser. Außerdem spielt Vitamin D3 bei der Erhaltung der Haut eine wichtige Rolle.



Fakten über Vitamin D:


Gute Vitamin D Lieferanten sind Hering, Fischleber, und Pilze als pflanzliche Quellen


Bei Mangel erhöhtes Risiko auf Rachitis bei Kindern und Jugendlichen, bei Erwachsenen Osteomalazie


Aufgrund der Fettlöslichkeit ist eine Überdosierung mit Vitamin D ja möglich! Daher bitte bei Nahrungsergänzungsmitteln aufpassen, da diese bei unkontrollierter Selbstmedikation leicht zur Intoxikation führen können.


Beim Urlaub oder Aufnahme von Vitamin-D-reichen Speisen besteht nicht die Gefahr einer Hypervitaminose (Überdosierung)


Schätzwerte für eine ausreichende Vitamin-D-Zufuhr (falls die eigene Vitamin-D-Bildung im Körper fehlt)

☞ Kinder, Jugendliche und Erwachsene: 20 µg/Tag ODER 800 IE/Tag





Quellen:

DGE - Deutsche Gesellschaft der Ernährung

Hans Konrad Biesalski, Matthias Pirlich, Stephan C. Bischoff, Arved Weimann - Ernährungsmedizin, 5. vollständig überarbeitete Auflage

Bundesamt für Strahlenschutz: Solarien bergen Gesundheitsgefahren, Pressemitteilung vom 12.01.2017

Siegenthaler, Walter et al.: 2006 - Klinische Pathophysiologie; 12 Calcium- und Knochenstoffwechsel

Bilder: Pexels




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